Hello & Bye-Bye

Zur Pensionierung von Jeannette Muntwyler

Text: Lucia Castano, Doris Keller
Bild: Antonia Camponovo

18 Jahre Berufsleben an der Kanti Wettingen mit vielen Veränderungen

Wir können es nicht glauben, dass du bereits pensioniert bist, und dass du das Kanti-Sekretariat und unser Team verlassen hast.

Wir kennen dich schon lange. Vor 18 Jahren bist du als Nachfolgerin von Brigit Gertsch vom damaligen Rektor Herr Strässle (der im Jahre 2005 ebenfalls in Pension ging) angestellt worden. Der neue Rektor Herr Wiedemeier hat deine Anstellung noch geprüft und war damit einverstanden. Das war eine sehr gute Wahl. Du hast unser Team perfekt ergänzt und bereichert mit deiner Freundlichkeit, Fröhlichkeit und Hilfsbereitschaft.

Dein Berufsleben hast du mit der 3-jährigen KV-Lehre bei der bekannten Firma Merker in Baden gestartet. Anschliessend gab's «Wanderjahre» nach Italien, ins Tessin und schlussendlich zurück in die Heimat in die Deutschschweiz. Die weitreichende Berufserfahrung hast du in verschiedenen Betrieben und Schulsekretariaten erworben.
Mit 30 Jahren und nach einer 9-monatigen Reise via Österreich, Ungarn und ab Moskau mit der Transsibirischen Eisenbahn bis nach Peking, gefolgt von der Weiterreise durch China, nach Hongkong, den Philippinen, Australien, Neuseeland und zurück via Indonesien in die Schweiz begann deine Familienzeit; während dieser hast du dich in Dübendorf zur Spielgruppenleiterin ausbilden lassen und in Baden mit 2 Freundinnen die Spielgruppe Mäderstrasse Baden gegründet, welche immer noch existiert.

Im Jahre 2001 bist du in deinen erstgelernten Beruf zurückgekehrt und hast in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Dättwil gearbeitet. Infolge einer Umstrukturierung wurden die Sekretariate nach Brugg und Aarau verlegt. Ein kurzer und mit öffentlichem Verkehr oder dem Velo zu meisternder Arbeitsweg war dir wichtig. Du hast deswegen eine andere Stelle gesucht und rasch wieder einen neuen Arbeitsplatz nahe deines Familienmittelpunktes in Wettingen gefunden: Ja, hier im Schulsekretariat. Bei Wind und Wetter bist du mit dem Velo in die Schule gedüst.

Am 1. August 2005 hast du deine Arbeit im Schulsekretariat der Kantonsschule Wettingen begonnen. Mit insgesamt 800 Schülerinnen und Schülern war die Schule damals «familiär».

An der Kantonsschule Wettingen hast du dann auch Jahre später ehemalige Spielgruppenkinder aus der Mäderstrasse wieder getroffen. Das waren lustige und schöne Begegnungen.

Das Schulsekretariat ist ein Dienstleistungsbetrieb. Dienstleistungen erbringen liegt dir im Blut. Das haben Schüler und Schülerinnen, Lehrpersonen und alle Mitarbeitenden gespürt und geschätzt. Du hast Gastschülerinnen und -schüler empfangen und ihnen geduldig alles Nötige erklärt und sie willkommen geheissen. Das Beantworten aller Fragen, sei es am Telefon oder am Schalter, hast du als wichtiger Teil deiner Arbeit angesehen.

In deinen Stellenbeschrieb gehörte auch das Bearbeiten der Neuanmeldungen und das Organisieren der Aufnahmeprüfung sowie die Prüfung Kleines Latinum; die Anmeldungen für das Schwerpunktfach, das Ergänzungsfach und die Freifächer; der gesamte Auslandaustausch sowie der Austausch in der Romandie. All diese Daten liefen durch deine Hände und wurden deiner Prüfung unterzogen. Zeitweise warst du Berufsbildnerin und während 18 Jahren auch Praxisbildnerin für unsere Lernenden im Sekretariat.

Zu deiner Grundausbildung gehörte damals noch die Stenographie, die du immer noch im Griff hast. Das 10-Finger-System hast du auf einer mechanischen Schreibmaschine gelernt. Dann haben Desktops diesen Platz eingenommen und somit war der Weg frei für immer neue Schuladministrations- und Textverarbeitungsprogramme. Du hast diesen raschen Wandel problemlos mitgemacht und dich in all diese Programme eingearbeitet, hast aber doch den ruhigeren Zeiten und der guten alten Stenographie etwas nachgetrauert.

Zur guten Stimmung im Sekretariat hast du viel beigetragen. Wenn du gemerkt hast, dass man etwas verbessern könnte, hast du dies angesprochen und Lösungsvorschläge gebracht. Der Schalter war dein Bereich und du hast geschaut, dass er ein Ort ist, wo man gern hingeht und Fragen stellen darf. Die Adventszeit ohne eine brennende Kerze auf der Schaltertheke ging gar nicht. Zum Glück ist der Brandmelder nie losgegangen.

In den 18 Jahren haben wir uns gegenseitig gut kennengelernt. Deshalb wissen wir, liebe Jeannette, dass du neben dem Beruf viele andere Betätigungsfelder und Leidenschaften hast. Neben dem Lernen von Spanisch und Englisch bist du in einem Jassgrüppli, walkst gerne im Wald und besuchst seit Jahren den Yogaunterricht; du gehst aber auch gerne ins Kino oder ins Theater. Du wirst sicher auch weitere Reisen unternehmen. Die Freude an deinem Garten und an Bewegung sowie die gesunde Lebensgestaltung werden dein Leben auch weiterhin bestimmen. So wie wir das aber einschätzen können, ist dein grösster und wichtigster Lebensinhalt deine wachsende Familie. Für sie wirst du mit Freude da sein und mit deiner Familie den nächsten Lebensabschnitt geniessen.