Bildung

MINT Frauenförderung

Text: Manon Haag, Maria Samaras
Bilder: Manon Haag, Maria Samaras

Warum empfinden schweizerische junge Frauen die MINT Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften & Technik) als wenig attraktiv, warum trauen sie sich nicht, das Schwerpunktfach Physik und Mathematik (SPAM) zu wählen? Warum zögern sie, in einem MINT-Fach zu studieren und Karriere zu machen?

Im Schwerpunktfach Physik und Mathematik ist der Anteil der Schülerinnen leider gering. Frauen, die MINT-Fächer studieren, sind mit 32,3 % eine Minderheit. In einigen MINT-Fächern sind die Anteile sogar noch tiefer: In Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Informatik und Physik liegen alle unter 18% (Bildungsbericht Schweiz).

Ein Mentoring spezifisch für Mädchen in MINT auf der Sek II-Stufe scheint es in der Schweiz nicht zu geben. Es ist zentral, dass die Schülerinnen in MINT-Fächer ernst genommen werden. Damit kann ihr Selbstkonzept gestärkt werden. Schülerinnen der Sek II befinden sich mitten in ihrer Suche nach der Ich-Identität. «Die Vorbilder für MINT-Berufe sind «nerdy», «geeky», «streberhaft» und wenig frauenfreundlich angesehen». Hinzu kommt, dass es in den MINT-Bereichen an weiblichen Rollenbildern mangelt. Forschungen zeigen, dass gute, weibliche Vorbilder aus dem MINT Gebiet die Berufswahl in diese Richtung positiv beeinflussen.

Aus diesen Gründen beteiligt sich KSWE am Projekt MINT-Frauennetz, welches vom Bund mitfinanziert wird. Das Ziel ist, Schülerinnen in MINT-Fächern anzusprechen und ihnen mögliche Berufswege in MINT-Bereichen aufzuzeigen. Unsere Schule organisiert monatliche Online-Treffen mit einer Frau, die in einen Beruf im MINT-Bereich arbeitet. Dazu sind alle Schülerinnen der zweiten bis vierten Klasse eingeladen.

Um den Horizont aller Gymnasiastinnen der ersten Klasse (129 Schülerinnen) zu erweitern, besuchten die Schülerinnen das Schülerlabor iLab am Paul Scherrer Institut in der letzten Woche vor den Sommerferien.

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An einem Halbtag experimentierten die Schülerinnen im Schalllabor und durften die Schallgeschwindigkeit in verschiedenen Medien, wie Plexiglas, Holz, Helium- und Kohlendioxidgas messen. Die Schülerinnen konnten auch experimentieren, was mit dem Schall geschieht, wenn ein Hindernis mit Spalt im Wege steht.

Am anderen Halbtag berichtete eine Wissenschaftlerin ihnen von Ihrem Werdegang und was es bedeutet ein Studium in den Naturwissenschaften zu absolvieren. Danach hatten die Schülerinnen noch Zeit in der Ausstellung des PSI Forums herumzuschnuppern.

Weiter ging es dann zur Besichtigung der Synchrotron Lichtquelle Schweiz (SLS), wo Elektronen auf nahe Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden. In diesem runden Gebäude hat es viele Forschungsstationen, wo Forschende aus der ganzen Welt hinkommen, um für ein paar Tage Ihre Versuche durchzuführen.

Nach dieser Besichtigung gab es dann noch einen Film zur Protonenbestrahlung von Krebszellen, die am PSI sehr punktgenau getroffen werden können, um das umliegende empfindliche Gewebe optimal zu schonen.

Die Schülerinnen erlebten am PSI einen intensiven, spannenden Tag und wir hoffen, dass alle Schülerinnen etwas Interessantes gelernt haben.

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