Fokus

AETNA

Text: Ramon Mägert
Bild: Martin Rizek

Im Aktzentfach Experimentelle Technik und Naturwissenschaften, kurz AETNA, werden Grundlagen zum wissenschaftlichen Arbeiten vermittelt und angewendet. In der 2. Hälfte des Schuljahrs setzten sich die Lernenden der Klassen G1D, G1E und G1F intensiv mit dem Thema Energie auseinander.  

Das Akzentfach Experimentelle Technik und Naturwissenschaften, kurz AETNA, ist in vier verschiedene Semester aufgebaut. Biotechnologie, Biomechanik, Energetik und Robotik.  In jedem Semester werden wissenschaftliche und fachliche Grundlagen erarbeitet, welche dann in eigenen Projekten angewendet werden können. Denn das experimentelle Arbeiten in eigenen Projekten ist das Kerngeschäft von AETNA. Dies gilt auch für das Energetik-Semester. Im Energetik-Semester, das im Frühling 2023 startete, setzten sich die Lernenden aus den ersten Klassen G1D, G1E und G1F mit dem Thema Energie in den Fachbereichen Chemie und Physik auseinander.

Im ersten Teil des Semesters wurde in Halbklassen unterrichtet. Die eine Hälfte der Klasse konnte verschiedene physikalische Experimente durchführen, während die andere Hälfte das Chemielabor unsicher machte. In der Physik wurden das Messen und Erkennen von Energieumwandlungen experimentell behandelt. Es konnten Windenergie, Wasserkraft, Motoren und vieles mehr auf den Energieumsatz untersucht werden. Im Chemielabor wurde die Umsetzung von chemischer Energie in Wärmeenergie und elektrische Energie untersucht. Es beschäftigten folgende Fragen: Wie viel Wärmeenergie wird beim Verbrennen von Lebensmitteln frei? Wie wird eine Batterie zusammengebaut? Auch das Jonglieren mit Formeln, um verschiedene physikalische Grössen zu berechnen, durften die Lernenden üben. Nach drei Wochen wechselten die Halbklassen.

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Nach weiteren drei Wochen war die Klasse nun bereit, sich eigenen Projekten im Bereich der Energetik zu widmen. Während drei Nachmittagen wurde in Gruppen recherchiert, getüftelt, experimentiert und dokumentiert. Dabei beschäftigten verschiedene wissenschaftliche Fragestellungen, wie beispielsweise: Ist eine Crêpe-Platte energiesparender als eine Induktionspfanne? Wie hängt die erreichte Flugdistanz eines Pfeils mit der Spannkraft des Bogens zusammen? Benötigt harter Käse mehr Zeit und somit mehr elektrische Energie als weicher Käse, um geschmolzen zu werden? Die verschiedenen Resultate wurden nach der Exkursion ins Wasserkraftwerk Wettingen präsentiert.

Am Fusse des Stauwehrs Wettingen wurde die AETNA-Gruppe sehr freundlich von Martin Fricker begrüsst. Ausgerüstet mit Kopfhörern wurden die 29 Meter bis zur Spitze der Staumauer in Angriff genommen. Dabei wurden etwa 14.50 KJ bis 23.20 KJ pro Person umgesetzt. Von der Staumauer durfte der verdiente Blick auf den natürlichen Verlauf der Limmat genossen werden, um dann entlang der längsten Fischtreppe Europas wieder hinabzusteigen. Zurück im Kraftwerk wurden die Kopfhörer richtig ausgenutzt, denn die Lautstärke nahm stark zu. Besonders eindrücklich und laut waren die Turbinen sowie der Generator. Die gesamte Klosterhalbinsel bezieht den elektrischen Strom von dieser Anlage. Nach der Revision der Fernwärmeanlage wird die Abwärme der Maschinen auch unsere Schulräume beheizen. Die Führung endete mit einem wohltuenden Apéro und einigen interessanten Fragen. Martin Fricker wurde unter Applaus verabschiedet und die Klasse begab sich auf die «lange» Rückreise an die Kantonsschule.

Am letzten Donnerstag vor den Ferien, einem heissen Sommertag, wurden die Lernenden mit dem Bau eines Solarofens beauftragt. Mit Hilfe von Karton, Aluminiumfolie, Klarsichtfolie und Zeitung sollten verschiedene Lebensmittel geschmolzen werden. Die Solaröfen erreichten dabei Temperaturen von über 60 °C (333.15 K), was genügend Wärmeenergie war, um Schokolade zu schmelzen. Mit dem Genuss von warmer Schokolade, frischen Bananen und Erdbeeren wurde AETNA Energetik abgeschlossen.

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