Fokus

Tanzende Atome

Text: Alexander Luginbühl, Lukas Binggeli, Martin Rizek
Bilder: Martin Rizek

Atome – das war unser Thema für die Interdisziplinäre Spezialwoche.
Damit öffnet sich im Fach Chemie ein riesiges Feld für Experimente und Projekte.

So durfte die Klasse G1J in Gruppen eigene Projekte rund ums Thema «Atome» durchführen. Während der ersten Tage wurde geplant und experimentiert.
Einige Gruppen interessierten sich für das Phänomen «Fluoreszenz»; sie malten mit Knicklichtern oder stellten leuchtende Getränke her.
Eine Gruppe wollte wissen, wie denn ein Atomkraftwerk funktioniere, und so organisierten die Schülerinnen und Schüler kurzfristig einen Besuch im AKW Gösgen. Schon am Folgetag durften sie das Atomkraftwerk besichtigen.
Wie viel Wärme wird denn bei einer Reaktion frei? Einige Schülerinnen und Schüler massen die freiwerdende Energie der Reaktion von Eisen und Schwefel. Und eine Schülerinnengruppe zeichnete und schrieb ein kurzes Kinderbüchlein mit dem Titel «Liebesgeschichte zweier Atome».
Beim Tanzen kann man fast jedes Thema zum Motiv nehmen und in einer bewegten Form zum Ausdruck bringen. Wenn also vom Chemielehrer das Thema «Atom» vorgeschlagen wird, um es nach phänomenologischem Ansatz für die Fächer Französisch, Chemie und Sport zu bearbeiten, dann kann ein Atom-Tanz zu «French Urban Pop»-Musik entstehen.

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Damit die Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Klasse werden konnte, wurde die ehemalige Schülerin und unterdessen preisgekrönte Tänzerin Moira Menari eingeladen. Mit zwei Workshop-Einheiten am Montag und Dienstag brachte sie neben Tanzschritten und Choreografie-Ideen auch zusätzlichen Motivationsschub. Die G1J war von Beginn an voll bei der Sache und alle haben sich ihrem Tanzlevel entsprechend bestmöglich eingebracht. In nur gerade vier Tanzeinheiten wurde zu Boucan von Maître GIMS eine Choreografie einstudiert und vor laufender Kamera zur Aufführung gebracht.

Nachdem die französische Sprache das ganze Tanzprojekt bereits musikalisch begleitet hatte, wurde ein anderes Lied – Mesdames von Grand Corps Malade – als Übergang zum letzten Stein unseres Mosaiks eingeführt:

Vous êtes nos muses, nos influences, notre motivation et nos vices
Vous êtes Simone Veil, Marie Curie, Rosa Parks, Angela Davis
Vous êtes nos mères, vous êtes nos sœurs, vous êtes caissières, vous êtes docteurs
Vous êtes nos filles et puis nos femmes, nous on vacille pour votre flamme

Die anfängliche Entwicklung der Nuklearforschung ist ja mit dem Leben und Wirken von Marie Curie untrennbar verbunden. Wenn auch die Figur für manche vielleicht nicht ganz neu war, haben sich die Schülerinnen und Schüler nun auch auf französisch anhand einfacher (Hör-)Texte mit ihrem bewegten Leben vertrauter machen können. Als Ergänzung dazu haben wir uns den biografischen Film Marie Curie (2016) angeschaut, sodass die Schülerinnen und Schüler am Ende der Woche in kleinen Gruppen eine eigene Strophe, meist voller Bewunderung – nach dem Vorbild des oben erwähnten Slamstückes von Grand Corps Malade – geschrieben und aufgenommen haben. Die kurzen Beiträge wurden am Schluss zu einer Art Slam-Komposition.

Nachdem am Donnerstag ein (ent)spannender Besuch am PSI-Institut die Teilnehmenden begeistert hatte, war das Programm des letzten Tages wieder etwas anstrengender, dicht und bunt zugleich: Am Vormittag wurde das Tanzvideo gedreht, während am Nachmittag die Präsentationen vorgetragen, das (schleunigst zusammengeschnittene) Tanzvideo angeschaut und – last but not least – farbige «éclairs» gebacken (und verschlungen) wurden!

Das Thema «Atom» wurde durch all diese Projekte praktisch erlebbar und so bleibt diese ISW sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch uns Lehrpersonen in bester Erinnerung.

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