Im April 2022 hat Museum Aargau auf der Klosterhalbinsel Wettingen seinen zehnten Museumsstandort eröffnet. Neue Ausstellungen und Touren bieten interaktive Erlebnisse für Erwachsene, Familien und Schulen. Ein Teil dieser Angebote entwickelte Museum Aargau mit Schülerinnen und Schülern der Kantonsschule (Projekt «Schule macht Museum»).
Die Eröffnung des Museumsstandorts von Museum Aargau stiess auf grosses Interesse. Unter Applaus von 150 Gästen schnitten Landammann Alex Hürzeler, Gemeindeammann Roland Kuster und Museumsdirektor Marco Castellaneta symbolisch das rote Band durch. «Die Klosterhalbinsel erhält mit der Zugehörigkeit zum Museum Aargau die verdiente Aufmerksamkeit», freute sich Roland Kuster, und blickte auf das zehnjährige Integrationsprojekt zurück, welches von der Gemeinde initiiert worden war.
Landammann Alex Hürzeler zeigte sich erfreut darüber, dass Museum Aargau nebst den Römern, Habsburgern und der Industriegeschichte neu mit der Klosterhalbinsel Wettingen auch die Bildungsgeschichte sowie die für den Aargau bedeutende Klostergeschichte abdeckt: «Für jeden Aspekt unserer Kantons-Chronik bietet Museum Aargau nun einen Erlebnisort und Schauplatz.»
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Neue Ausstellungen und Touren
Die Rundgänge durchs Kloster starten im neuen Gästezentrum von Museum Aargau und führen durch folgende Bereiche:
Parlatorium – im Gespräch über Wissen und Glaube:
Museum Aargau lädt zum Gespräch über Wissen und Glaube ein – und stellt dazu hunderte Fragen in den Raum. Museumsgäste wählen Fragen aus und begeben sich damit auf eine Entdeckungsreise: im Gespräch, beim Spiel, oder an interaktiven Text-, Bild- und Filminstallationen.
Observatorium – dem Wissen auf der Spur:
Besucherinnen und Besucher reisen in einer filmischen Installation durch die Geschichte des Wissens und des Glaubens: von den ersten bekannten Höhlenmalereien bis zu den Weiten des World Wide Web. Ergänzend dazu vermittelt ein Zeitstrahl die Geschichte des Klosters.
Claustrum – Am achten Tag:
Kreuzgang und Mönchskirche können neu als dreidimensionale Hörwelt entdeckt werden. Mit Kopfhörern ausgestattet, die auf Bewegung und Orientierung reagieren, begegnen Gäste unerwarteten Klängen und Geschichten aus dem Kloster.
Abthaus:
Im Obergeschoss des 1726 von Abt Alberich Beusch erbaute Sommerhauses ist neu ein schmuckes Wohn- und Arbeitszimmer mit historischem Mobiliar inszeniert
Für Familien und Schulen bietet Museum Aargau zwei selbständige Rundgänge durch Kloster und Aussenbereiche an: Die Rätseltour «Die verborgene Botschaft» folgt den geheimnisvollen Aufzeichnungen des Freskenmalers Eustachius Gabriel. Die «Schnuppertour» – ein Angebot zum Jahresthema «1000 Düfte» von Museum Aargau – führt spielerisch durch die Klostergärten.
Enge Zusammenarbeit zwischen Kanti und Museum
Vor allem die Ausstellung im Parlatorium entwickelte Museum Aargau gemeinsam mit der Kantonsschule. Idee, Inhalte und Gestaltung des Raumes wurden mit Schülerinnen und Schülern erarbeitet. In einer Variowoche im Herbst 2021 entstanden ein grobes Konzept und erste Inhalte für den Raum. Knapp 40 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich anschliessend an der Ausarbeitung der Inhalte. Sie schrieben und redigierten die Fragensammlung, das Herzstück des Raumes. Sie drehten Filme und gingen darin ausgewählten Fragen tiefer auf den Grund. Die Theaterpädagogen Eva Welter und Andreas Bürgisser bildeten zudem rund 20 Schülerinnen und Schüler zu Hosts aus: Diese begrüssen zu bestimmten Zeiten die Gäste im Parlatorium und laden sie ein zur Auseinandersetzung zu den Themen Glaube und Wissen.
Auch in den weiteren Ausstellungen sind Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule präsent. In der Hörwelt «Claustrum» sprechen sie über ihre Erfahrungen im Kloster als Schulort, im «Observatorium» tauschen sie sich mit einer künstlichen Intelligenz zur Geschichte des Wissens aus.
Für Museum Aargau ist diese Zusammenarbeit ein zentrales Element seiner Angebote. «‹Schule macht Museum›» war zuerst nur ein Projekttitel, nun ist daraus ein tragendes Programm geworden – eine wunderschöne Premiere», sagt Marco Castellaneta, Direktor von Museum Aargau. «Besonders gefällt mir, dass die Schülerinnen und Schüler auch als Gastgeberinnen und Gastgeber auftreten, und unsere Gäste in die grossen Fragen des Lebens und Wissens eintauchen lassen.»
Die Zusammenarbeit von Museum Aargau und Kantonsschule Wettingen soll deshalb über die Eröffnung hinaus weitergeführt werden: Im Herbst 2022 ist eine weitere Variowoche geplant, um die bestehenden Angebote weiterzuentwickeln und neue Inhalte zu kreieren.
Neue Führungen, Workshops und Veranstaltungen
Für Gruppen und Schulen bietet Museum Aargau neue Führungen und Workshops durch Kloster und Gärten an. Mit dabei sind erfahrene Museumsführerinnen und -führer sowie neue Kolleginnen und Kollegen von Museum Aargau, dies teilweise im Kostüm als Klostermagd oder Mönch.
Zudem wurden bewährte Veranstaltungen fortgeführt und durch neue Formate ergänzt: Das Klosterfest 2022 war mit knapp 2000 Besucherinnen und Besucher sehr gut besucht. Erstmals spannten hier Kantonsschule, Mensa, Quartierverein, Klostergärtnerei und Kita Klostergarten mit Museum Aargau zusammen. Im Zusammenarbeit mit Partnern plant Museum Aargau künftige weitere Veranstaltungen auf der Klosterhalbinsel Wettingen, unter anderem finden hier 2022 erstmals das Märchenfestival Klapperlapapp statt. Da die Klosterhalbinsel Wettingen nebst dem musealen auch ein breites gastronomisches und kulturelles Angebot bietet, lancierte Museum Aargau zudem die Kulturagenda.
