Bildung

Abschlussarbeiten

Aus der Vielfalt der (Fach-) Maturaarbeiten werden hier drei Beispiele vorgestellt. Die Verfasserinnen blicken zurück und reflektieren ihre Erfahrungen.

Verhaltensdevianzen in Regelschulen durch die Störungen AD(H)S und Autismus, Natasha Bedo und Hanna Högger

Unsere Abschlussarbeit der Fachmaturität Pädagogik haben wir über das Themas AD(H)S und Autismus in Primarschulen geschrieben. Als zukünftigen Lehrpersonen war es uns wichtig, mehr über diese Störungen zu erfahren. Vor allem stand im Mittelpunkt unserer Arbeit, wie man mit ihnen als Lehrperson am besten umgehen und wie man den Kindern die bestmögliche Unterstützung bieten kann. Damit wir ein genaueres Bild von diesen Themenbereichen erhalten konnten, haben wir mehrere Interviews mit erfahrenen Lehrpersonen durchgeführt.

Während der Arbeit waren uns vor allem Aspekte wie Zeitmanagement, Planung und Zusammenarbeit sehr wichtig. Zuerst haben wir einen Zeitplan erstellt. Darin haben wir die wichtigsten Schritte festgehalten, beispielsweise das Fertigstellen der Interviewfragen. Bedeutend dabei ist, dass der Zeitplan realistisch umgesetzt werden kann und somit eingehalten wird. Hilfreich fanden wir auch das Aufteilen verschiedener Themen untereinander, sodass sich jede von uns auf ihren Bereich fokussieren konnte. Man sollte aber nicht vergessen, sich in der Gruppe immer wieder auszutauschen.

Organisation und Zusammenarbeit

Am Anfang der Arbeit ist es wichtig, sich in die verschiedenen Themenbereiche einzulesen, um somit einen Überblick zu verschaffen. Jedoch kann man durch die vielen verschiedenen Informationsquellen (Internet, Bücher, Zeitungen ...) schnell die Übersicht verlieren. Für die Filterung relevanter Informationen haben uns Leitfragen sehr geholfen. Deshalb sollte man sich am Anfang genügend Zeit nehmen, um die grundlegenden Zielsetzungen der Arbeit festzuhalten.
Die Zusammenarbeit hat uns durch gemeinsame Diskussionen und gegenseitige Unterstützung das Verfassen der Arbeit sehr erleichtert. Es war spannend, sich auch mit anderen Perspektiven und Ansichten auseinanderzusetzen. Bei Unsicherheiten konnten wir eine zweite Meinung einholen und gemeinsam die bestmögliche Lösung erarbeiten.
Abschliessend lässt sich sagen, dass das Verfassen der Arbeit vor allem dann Spass macht, wenn man sich mit einem Thema auseinandersetzt, welches einen wirklich interessiert und womöglich auch für die eigene Zukunft hilfreich sein wird.

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WerkSTOFF – Taschen, Elena De Santis

Taschen gibt es in allen Formen und Farben. Doch was passiert, wenn man versucht, Taschen aus ungewöhnlichen und möglichst nachhaltigen Materialien zu fertigen? Ich habe es in meiner Fachmaturarbeit getestet und ausprobiert.

Um was geht es konkret?

Ich habe 6 verschiedene Taschen gefertigt. Dabei drei aus Werkmaterialien wie Holz, Veloschläuchen und Metall und drei aus gebrauchten Stoffen wie Bettwäsche, Jeans und Tischdecken genäht.

Was war mir wichtig bei meiner Arbeit?

Zum einen war mir der experimentelle Teil wichtig, ich wollte zeigen, dass es möglich ist, aus eher ungewöhnlichen Materialien Taschen zu fertigen. Anschliessend habe ich die Taschen auf Aspekte wie Alltagstauglichkeit und Design geprüft. Damit die Taschen vergleichbar blieben, wählte ich für alle ein gleiches Schnittmuster im «Shopper»-Format.

Mein Ziel war es auch, möglichst viele gebrauchte Materialien zu verwenden und diesen ein zweites Leben zu schenken. Das habe ich bei den Stofftaschen umgesetzt, wo ich ausschliesslich schon gebrauchte Stoffe aus dem Brockenhaus oder dem Kleiderschrank meiner Grossmutter benutzte.

Was waren meine Erfahrungen?

Diese Arbeit war für mich eine tolle Erfahrung, weil ich meiner Kreativität freien Lauf lassen konnte und um somit einen schönen Ausgleich zum sonst eher kopflastigen Schulalltag hatte. Vor allem bei den Taschen aus Werkstoffen begab ich mich bei den Arbeitsweisen teilweise auf Neuland. Beispielsweise habe ich erstmals mit Metall gearbeitet und somit die Methoden des Metallbiegens erlernt.

Welche Erkenntnisse habe ich daraus gezogen?

Bei der Tasche aus Veloschlauch bin ich mit dem Endprodukt am zufriedensten. Ich war überrascht, dass die Umsetzung so gut klappte und sie optisch überzeugt. Dieses Material wäre meiner Meinung nach eine gute Alternative zu Leder und hat somit noch viel Potential, um wiederverwendet zu werden.

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Anwendung von Affirmationen bei Jugendlichen, Chiara Giaccone

Meine Arbeit behandelt das persönliche Selbstwertgefühl und die damit verbundenen verschiedenen Denkweisen. Ausserdem geht es um mehrere Theorien, die zu erklären versuchen, wie man sein Selbstbild positiv beeinflussen und dadurch die Lebensqualität steigern kann.

In meiner Untersuchung geht es darum, wie sogenannte positive Affirmationen wie «Ich bin okay, so wie ich bin!» oder «Ich bin wertvoll!» das Selbstwertgefühl von Jugendlichen verändern. Ich war der festen Überzeugung, dass sich das Selbstwertgefühl durch solche Affirmationen steigern lässt. Bei 28 Probandinnen im Alter von 13-19 Jahren untersuchte ich, wie sich positive, von ihnen selbst hergeleitete und täglich angewendete Affirmationen auf ihr Selbstwertgefühl auswirkten. Die Probandinnen hatten den Auftrag sich ihre Sätze vor dem Spiegel vorzusprechen. Das Selbstwertgefühl wurde am Anfang und am Ende des Experiments mit Hilfe eines von mir entwickelten Fragebogens ermittelt. Auf die Ergebnisse möchte ich nicht eingehen, da ich herausfand, dass die verwendete Methode nicht aussagekräftig ist.

Wie ist es mir während dieser Zeit ergangen?

Ich hatte schon immer ein grosses Interesse an der Pädagogik und mit der Zeit habe ich dies auch bezüglich der Psychologie entwickelt. Ich finde vor allem die Denkweisen von Jugendlichen und Kindern faszinierend.
Trotz des Scheiterns meiner Untersuchung war die intensive Zeit der Maturaarbeit für mich sehr wertvoll. Ganz ehrlich: Das Thema in seiner Komplexität zu erfassen war eine Herausforderung. Da ich aufgrund meines Alters nahe an den Probandinnen war und es in der Fachliteratur mehrheitlich um meine eigene Altersgruppe ging, war ich des Öfteren überfordert. Nur schon die komplexen Sätze, welche mit Fachbegriffen gespickt sind, stellten eine Hürde für mich dar. Dazu war es seltsam sich von alten Entwicklungspsychologen, welche oft nicht mehr leben, erklären zu lassen, was in einem vorgeht und wieso man auf eine bestimme Weise denkt. Eine tiefe Selbstreflexion fand statt, die ich so noch gar nicht kannte und die mich bewegte.

Den Abstand zum Thema und zur Arbeit zu finden, gelang mir nicht immer gut. Aber ich denke, dass mich genau diese Gegebenheit so leidenschaftlich über meine Arbeit nachdenken liess. Da ich mitten in meiner Arbeit war, musste ich jedem davon erzählen, was zu spannenden Diskussionen und Gesprächen führte. Weiter habe ich das erlangte Wissen ganz praktisch in meinen Alltag und in meine Denkweise integriert. Neue Perspektiven wurden und werden immer noch eröffnet. Trotz der nicht perfekt gelungenen Untersuchung stellen die genannten Erfahrungen für mich einen Mehrwert dar, der mir aus meiner Arbeit zugewachsen ist.

Während andere am Ende effektiv ein Produkt hatten und dieses vorstellen konnten, bestand meines eher in innerlichen Prozessen oder in der Auswertung der Ergebnisse meiner Probandinnen. Eine weitere Herausforderung lag darin, das Ganze möglichst professionell aufs Papier zu bringen.

Abschliessend möchte ich noch sagen, dass man pädagogische oder psychologische Arbeiten auf keinen Fall unterschätzen sollte. Diese bringen komplexe, von der Wissenschaft manchmal nicht so detailliert erforschte und sensible Themen mit sich, bei denen starke Nerven gefragt sind.

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