Im letzten Semester des Schwerpunktfachs Bildnerisches Gestalten arbeiten die Schüler*innen zu einem vorgegeben Thema, das sie eigenständig interpretieren und in einer frei gewählten Technik bildnerisch umsetzen. Zum ersten Mal konnten die Abschlussarbeiten in der Galerie im Gluri Suter Huus präsentiert werden.
Alles neu – so konnte das Thema "Wendepunkt" von den Schüler*innen ausgelegt werden.
Nach der Matur ein neues Leben? Neue ungewohnte Erfahrungen mit der Corona-Pandemie? Die eine Seite betrachten, die andere aber auch, wenn sich das Blatt gewendet hat? Sich selbst wenden, Punkte bestimmen an denen eine Entscheidung getroffen wird? Wendepunkte als Verwandlung begriffen jene Models, die vom Männlichen ins Weibliche umgestylt wurden, so Erwartungshaltungen unterliefen und Geschlechterstereotypen aufbrachen. Ein nachgebautes Stück der Berliner Mauer rief die geschichtliche Dimension der Wende in Erinnerung.
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Der Wendepunkt kann auch im physikalischen Sinn verstanden werden: Der Aggregatszustand, der sich ändert, eine Schaukel, die vor und zurück schwingt und an ihrem Wendepunkt sozusagen stillsteht, die Kugel auf ihrer Bahn, die multifunktionale reversible Jacke, der eigene Körper, der sich wendet und einen Richtungswechsel vollzieht – dokumentiert im Video und der raumgreifenden Zeichnung oder als dreidimensionale Bildmontage.
Bei der Klimaerwärmung gibt es einen berechneten Kipppunkt: 1.5 Grad Celsius. Die Zahl tauchte in Stickereien auf, die sich ihrerseits drehten und auch ihre Rückseite aufblitzen liessen. Ob analoge Fotografie – auch da ein Wendepunkt, wenn das Bild im Entwicklerbad langsam sichtbar wird – ob Malerei, Video und Film, Installation, dreidimensionale Arbeiten – sie alle trugen dazu bei, dass die Ausstellung im GSH sehr vielfältig und spannend anzusehen war.
Öffentliche Plakataushänge machten auf die Ausstellung im Gluri Suter Haus aufmerksam, die von der Galerieleiterin Sarah Merten kuratiert wurde. Die vielen begeisterten Besucher*innen liessen die Abschlussausstellung zum ultimativen Highlight werden. Die Schüler*innen, die in vielen zusätzlichen Stunden ihre Werke verfeinert haben, dürfen stolz sein.
Die präsentierten Werke können auf der Website der Fachschaft Bilderisches Gestalten betrachtet werden.