«Es ist unglaublich schön, dass ich das erleben konnte!», Kasia R.
Heutzutage überlegen immer mehr Jugendliche, was es für Möglichkeiten gibt sich weiterzuentwickeln. Manche nehmen zusätzliche Stunden, um eine neue Sprache zu lernen, andere setzen sich selber neue Vorsätze, wie zum Beispiel jeden Monat etwas Neues zu entdecken. Dabei stellt sich auch die Frage, ob es einen schnellen Weg gibt, der uns erlaubt, unsere Ziele zu realisieren.
Ein Austauschjahr zu verbringen, scheint unter jungen Leuten sehr populär zu sein. Jedes Jahr möchten viele Schülerinnen und Schüler dabei das Abenteuer ihres Lebens erfahren. Trotzdem stellt sich die Frage: Bringt ein Austausch wirklich so viel?
Kasia Rucinska ist eine Schülerin aus Polen, die ihr Austauschjahr an der KSWE verbracht hat. Sie hatte sich entschieden, ein ganzes Jahr im Ausland zu verbringen und möchte andere junge Menschen davon überzeugen, dasselbe zu tun. «Ich wusste schon sehr lange, dass ich ein Auslandjahr machen möchte. Glücklicherweise gab es viele Leute in meiner Umgebung, die ein Jahr im Ausland verbracht hatten und mir viel über ihre Erlebnisse und Erfahrungen erzählen konnten. Nach deren Berichten war ich sicher, dass ich das auch erleben will!», sagt sie.
Laut Kasias Eindrücken bringt ein Austausch sehr viel: «Es ist eine Lektion fürs Leben. Man denkt, dass man nur die Sprache lernt. Natürlich ist die Sprache das Wichtigste und der hauptsächliche Grund, um einen Austausch zu machen. Aber neben der Sprache lernt man viel mehr. Es ist unglaublich, wie viele Leute man kennenlernt: die Gastfamilie, die Leute in der Schule, die anderen Austauschstudenten und zum Beispiel auch Menschen im Sportverein und viele mehr …»
Ein Schuljahr in einem anderen Land zu verbringen, ermöglicht einem, sich weiterzuentwickeln und ist tatsächlich ein Abenteuer fürs Leben. Man lernt mit grosser Bestimmtheit neue Freunde kennen. Kasia hatte sich auch die Frage gestellt, wo sie denn überhaupt ein Jahr verbringen möchte. Sie erklärt: «Jeder soll erstens die Sprache wählen, die er lernen möchte. Manchmal ist es dann bereits klar, wohin man gehen will. Meistens gibt es aber mehrere Länder, in denen die gewählte Sprache gesprochen wird. Dann macht es Sinn, sich über das Land zu informieren, viel zu lesen und eine Liste zu erstellen, was einem in diesem Land gefällt und was nicht. Ich habe die Schweiz gewählt, weil ich erstens Deutsch lernen wollte, zweitens die Berge liebe und drittens nicht so weit weg von meinem Heimatland reisen wollte.»
Abschliessen betont Kasia: «Ich konnte mich in meinem Austauschjahr an der KSWE weiterentwickeln und viele neue Freundschaften schliessen. Auch ist das Abenteuer nicht zu kurz gekommen. Es ist unglaublich schön, dass ich das erleben konnte.»
Mein Jahr an der KSWE, Luc G.
Ich heisse Luc Garcia und bin seit neun Monaten an der KSWE im zweiten Schuljahr. Letztes Jahr besuchte ich das Gymnasium in Burier in der Westschweiz und hatte ich mich entschieden, hier in Wettingen ein Austauschjahr zu machen, um Deutsch zu lernen.
Am Anfang verstand ich nichts. Die deutsche Sprache war schon sehr schwierig für mich, auch war ich im ersten Schuljahr in Burier nicht sehr gut in diesem Fach, als ich dann merkte, wie unterschiedlich das Schweizerdeutsche zum Hochdeutschen ist, war ich erstaunt. Meine Eltern und Freunde hatten mir gesagt, dass es schwierig werden könnte, doch ich wusste es damals besser als sie. Ich denke, dass ich noch nie so falschgelegen bin … Die meisten Wörter sind leicht anders, manche Wörter sind sogar völlig anders. Auch ist die Grammatik nicht dieselbe. Das zeigt sich beispielsweise bei den Fällen. Auch entdeckte ich, dass die Dialekte zwischen den Kantonen unterschiedlich sind. Ich war zu Beginn ehrlich gesagt nicht sehr motiviert, da mir viele Leute sagten, dass das Schweizerdeutsche keine schöne Sprache sei.
Doch habe ich in diesem Jahr gelernt, Deutsch und auch Schweizerdeutsch zu mögen. Zuerst habe ich sehr viel Deutsch gelernt, da die Lehrer und Lehrerinnen auf Hochdeutsch sprechen. Trotz ihres Akzents war es fast immer sehr klar und deutlich, was sie sagten. Fächer wie Biologie oder Chemie waren auf Deutsch schwierig, da es viele Fachwörter gab, die ich lernen musste. Die Lehrer und Lehrerinne waren wirklich sehr nett zu mir, und ich konnte ihnen alle Frage stellen, die ich wollte. Während des ganzen Jahrs habe ich meine Fortschritte gesehen, und jetzt kann ich viel mehr verstehen als zuvor. Nun bleibt das Schweizerdeutsche. Es ist noch sehr schwierig, es zu verstehen, aber wenn die Leute langsam sprechen, verstehe ich ein wenig, und ich habe ja noch ein paar Wochen Zeit, um die letzten Geheimnisse dieser Sprache zu entdecken.
Ich empfehle allen das Abenteuer eines Austauschjahrs. Man lernt viel über sich selbst, und es bringt einen dazu, seine Grenzen zu erforschen. Natürlich ist es manchmal sehr streng und ermüdend, aber es lohnt sich auf jeden Fall.