Jetzt sind wir noch nicht einmal ein Quartal an der Kanti und haben schon so viel erlebt!
Am ersten Schultag schlichen wir noch ganz schüchtern durch die Tür, doch bald schon waren Lacher und Geschwätz zu hören. Man fand sich zusammen und versuchte tapfer, den ungewissen Kanti-Alltag gemeinsam zu erforschen. Dies geschah zu jener Zeit, als das Klassenlager immer näher heranrückte. Nach Basel sollte es gehen. Eine volle Woche mit neu gewonnenen Freundinnen und Freunden und viel Aufregung war geplant. Ein Lager in einer Stadt? Das ist selten. Was könnten wir da unternehmen? In abgelegenen Lagerwochen stehen meistens Wanderungen auf dem Programm, aber was kann man in der Stadt entdecken? Unser Interesse war geweckt und so recherchierten wir die verschiedenen Attraktionen auf dem Lagerplan. So konnten wir auch mit mehr Vorwissen in die Woche gehen. Wir hofften, dass wir während der gemeinsamen Woche die Zeit miteinander geniessen und einander näherkommen würden. Voller Abenteuerlust starteten wir ins Abteilungslager.
Dies sind unsere Top 3 Erlebnisse:
Platz 3: Kino
Am Abend des zweiten Tages besuchten wir das Kino «Atelier», um uns den Film «Three Thousand Years of Longing» anzusehen. Obwohl der Film an sich gemischte Reaktionen hervorrief, erfreute sich der Kinobesuch grosser Beliebtheit. Besonders nach einem Tag voller Museumsbesuche und Fussmärsche war es sehr willkommen, sich zurückzulehnen und zu entspannen. Einzig störte das Fehlen der Pause, um sich Nachschub an Getränken und Popcorn zu holen. Den etwas langatmigen Film kurz zu unterbrechen, hätte wohl auch nicht geschadet.
Platz 2: Aquabasilea
Etwas ausserhalb von Basel liegt in Pratteln das Aquabasilea. Dies war der zweite Programmpunkt unseres ersten Tages. Mit seinen sieben Rutschen und zwei Wildwasserbächen bot es genügend Abwechslung für den vierstündigen Aufenthalt. Grosser Beliebtheit erfreuten sich die etwas weniger steilen Rutschen und das Wellenbad. Der Aussenbereich wurde grösstenteils gemieden, da das Wetter nicht ganz mitspielte und das Wasser im Innenbereich Abkühlung genug war.
Platz 1: Mulhouse
Ein Highlight war der Tagesausflug am Donnerstag, der uns in die elsässischen Stadt Mulhouse brachte. Dabei stellte sich noch die Frage, ob wir wirklich hinfahren konnten, da in Frankreich gestreikt wurde, weswegen viele Züge ausfielen. Wir hatten jedoch Glück und es ging mit dem Zug über die Grenze direkt nach Mulhouse. Von dort bewegten wir uns zu Fuss und mit dem Bus weiter, wobei wir wunderbar die schöne Stadt betrachten konnten. Nach einem kurzen Input zur Geschichte des Elsass, welches über Jahre hinweg in ständigem Wechsel den Ländern Deutschland, Frankreich und der Schweiz angehörte, ging es weiter zum riesigen Stadtmarkt. Das Angebot war vielseitig, unter anderem konnten wir auch die kulinarische Vielfalt erleben und einige elsässische Spezialitäten probieren. Nach diesen Leckereien ging es gleich weiter mit dem Mittagessen in einer Crêperie, wo wir Crêpes mit allen möglichen Füllungen bestellen durften. Der Kellner stellte unsere Französischkenntnisse deutlich auf die Probe, jedoch erhielten am Ende alle ihre gewünschten Crêpes, die wir sehr genossen. Am Nachmittag ging es weiter mit einer Führung in einem Museum über die Geschichte von Mulhouse. Gleich danach hatten wir Zeit, uns in der Stadt umzusehen, wobei wir eine Menge Spass hatten und einiges erlebten. Müde fuhren wir mit dem Zug zurück nach Basel, wo wir noch einen schönen letzten Abend verbrachten. Der Ausflug nach Mulhouse kam bei der Klasse super an.
Fazit: Als die anderen Klassen hörten, dass wir in Basel ins Klassenlager gingen, war die erste Reaktion: «Wie unfair. Ihr dürft in die Stadt, und wir müssen irgendwo wandern gehen.» Nach unserem Klassenlager wussten wir, sie hatten jeden Grund neidisch zu sein.
Dank dem Lager in Basel hatten wir die Möglichkeit, eine der bedeutendsten Städte der Schweiz kulturell und geografisch näher kennenzulernen. Wir waren in einem wunderschönen, von grünen Pflanzen bewachsenen Hostel untergebracht. Für uns wurde im Hostel gekocht, und obwohl es manchmal etwas wenig zu essen gab, haben wir es alle genossen. Basel ist ein geeigneter Ort, um ein Stadtlager durchzuführen. Es ist nicht so überfüllt und weitläufig wie Zürich, gibt einem aber doch das gewünschte Stadt-Feeling. Durch die tolle Organisation und das ausgewogene sowie ansprechende Programm herrschte während fünf Tagen eine mehrheitlich gute Stimmung. Unsere Klasse wuchs als Gemeinschaft zusammen und nach den Ferien zeigte sich eine sehr vertraute und friedliche Atmosphäre im Klassenzimmer. Die gemeinsame Woche war auf jeden Fall ein Erfolg.