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100 Ausgaben ChloschterInfo

Text: Thomas Mathis, Pro Kanti Wettingen

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«Die Diplommittelschule löst die bisherige Töchterschule ab. Neu ist unter anderem die Öffnung für Burschen.» Das steht in der ältesten, noch verfügbaren Ausgabe des Vereinsmagazins, die aus dem Jahr 1989 datiert, dem Jahr nach der Vereinsgründung. Eine Absolventin der ersten Stunde lässt sich zwei Jahre später mit dem Wunsch nach mehr Toleranz zitieren: «Ich habe den Eindruck, die Kantischüler nehmen uns nicht ganz ernst.»

In der Ausgabe von 1989 ist auch die Mitgliederzahl des Vereins ein Thema: «Seit Mitte April hat unser Verein die magische Grenze von 100 Mitgliedern erreicht», heisst es. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern hatte im November 1988 zusammen mit Lehrer Kurt Honegger den Ehemaligenverein gegründet, weil ihnen die Schule ans Herz gewachsen war. Im ersten Vorstand waren vier Frauen und er aktiv, mit Sabine Krummenacher an der Spitze.

«Wir werden in der nächsten Zeit eine bescheidene und auf keinen Fall aggressive Werbung betreiben», hiess es damals – zu jedem Jubiläum wird diese Passage rezitiert. Das soll auch diesmal so sein. Die Mitgliederzahl stieg in den Folgejahren kontinuierlich an. 2008 waren es schon 350 Personen. Heute liegt die Zahl bei knapp 800.

Die ersten Vereinsjahre waren eine Zeit, in der intensiv gebaut wurde – einerseits entstanden die Westschöpfe, andererseits war das Hauptgebäude eine grosse Baustelle. Im Hauptgebäude zum Beispiel wurde die Wohnung des Internatsleiters in Zimmer für den Geografieunterricht umgewandelt. In den Berichten über Baustellenbesuche schwingt viel Wehmut mit, aber auch Faszination über die Holzbalken, die bei der Sanierung hinter dem Verputz zum Vorschein gekommen sind. 1997 folgte der erste Teilumbau der Spinnerei. Eine Schulglocke fehle, stand im ChloschterInfo. «Auf alle Fälle bewirkt es, dass der Schulbetrieb eine gewisse Ruhe und Gemütlichkeit erhält.»

Zu Beginn gab es regelmässig gemeinsame Vereinsaktivitäten, von denen laut den Berichten allerdings jeweils eher wenige als viele Ehemalige profitiert haben. So wurde etwa zu einem Grillplausch eingeladen oder eine Ehemaligenbar am SoNaFe organisiert. 1992 zum Beispiel war es eine Bowlen‐Bar. «Der Vorstand und einige treue Vereinsmitglieder schafften es innert kürzester Zeit, die vordere obere Garderobe der neuen Turnhalle mittels Kartonfrüchten und Grünzeug in einen gemütlichen Treffpunkt zu verwandeln.»

Bald auch gab es die Rubrik Curriculum Post Maturam. Darin erzählen Ehemalige von ihrem Werdegang, anfänglich noch aus der Ich‐Perspektive: «Als überzeugte Computer‐Gegnerin trat ich dann eine Stelle als Sekretärin in einer kleinen Computerfirma an – und blieb dort hängen.» Ob es heute unter den Absolventinnen noch überzeugte Computer‐Gegnerinnen gibt? Apropos Computer und Internet. 1999 hiess es zur neuen Website der Kanti: «Das Semesterprogramm lässt sich sogar bequem herunterladen.»

Auch Lehrpersonen, die in Pension gingen, blickten auf ihre Zeit in Wettingen zurück. So beispielsweise Mathematiker Daniel Trümpler. «1972. Ich betrete das Zimmer. Alle Schülerinnen und Schüler stehen wie auf Kommando auf. Es ist still. Alle wissen, der Unterricht beginnt. Heute wissen wenigstens alle, wann die Stunde fertig ist», schreibt er. Der fast militärisch wirkende Unterrichtsbeginn sei glücklicherweise bald begraben worden.

Im ChloschterInfo steckt viel Konstanz, erscheint es doch seit der Vereinsgründung vor über 30 Jahren jeweils mehrmals jährlich. In den Anfängen waren es noch zusammenkopierte Collagen, später ermöglichte der Computer ein einheitliches Layout. Bis 2008 wurde das Heft vom Vorstand selbst gedruckt und verschickt. Die Umstellung war nicht nur eine Massnahme zur Kostenreduktion: «Wir wollen im gleichen Zug die Nerven der Vorstandsmitglieder, welche beim bisherigen Eigendruck durch moderne, pannenanfällige Kopiergeräte strapaziert wurden, künftig schonen», schrieb Präsident Lucas Imbach.

Was den Verein wohl seit seiner Gründung begleitet, ist die Frage nach dem Zweck. Im März 2001 fragte Präsident Marco Arni im Editorial, ob ein Ehemaligenverein ein perspektivenloser Nostalgieverein sei. Dass das keineswegs so sein muss, zeigte die Reform, die gut drei Jahre später offiziell erfolgte und den Verein bis heute massgeblich prägt. Ziel war und ist, das Ehemaligennetzwerk weiterhin zu pflegen, aber verstärkt auch als Partner der Schule aufzutreten. Der Name wechselte von «Verein Ehemaliger der Kantonsschule Wettingen» zum heutigen Namen «Pro Kanti Wettingen».

Eine «süffige und eingängige» Bezeichnung, die den Zweck des Vereins nach aussen trage. Ins Leben gerufen wurden im Rahmen der Reform unter anderem der ExPri als Auszeichnung für freiwilliges Engagement und der Projektfonds für Anschaffungen und Projekte der Schule. Beim Projektfonds ging der Verein mittlerweile noch einen Schritt weiter, näher zu den Schülerinnen und Schülern. Diese können seit ein paar Jahren eine finanzielle Unterstützung für ihre Maturaarbeit beantragen. Modern gesprochen: Sie haben die Möglichkeit, Fundraising zu üben.

Hast du, als ehemalige KSWE-Schülerin /KSWE-Schüler Interesse, weiterhin mit der KSWE und Ehemaligen in Kontakt zu bleiben? Dann melde Dich gerne für eine Mitgliedschaft an via prokantiwettingen.ch, du findest dort auch weitere Informationen zu den Tätigkeiten des Ehemaligenvereins.

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