Schulprojekte

Prävention von Grenzüberschreitungen

Text: Paul Zübli, Rektor
Bild: Martin Rizek

Im Verlauf des Schuljahres haben sich Lehrpersonen und Schulleitung der KSWE unter Anleitung der Fachstelle LIMITA mit dem Thema «Prävention von Grenzüberschreitungen bezüglich Nähe und Distanz» auseinandergesetzt. 

Eine Arbeitsgruppe unter Mitwirkung der Lehrpersonen Raoul Abea, Claire Bonifay , Rico Hirschbühl, Sara Nyffenegger, Matthias Scheidegger, Oliver Schneider, Marianna Secreti und Christine Stuber hat auf der Grundlage der gemeinsam diskutierten Zielsetzungen und Diskussionen einen Entwurf für den KSWE-Verhaltenskodex erarbeitet. Dieser wurde dann am gemeinsamen Weiterbildungsanlass konkretisiert. In einem breiten Vernehmlassungsprozess wurden die gültigen Formulierungen festgelegt.



Erarbeitung
Nebst einer Kick-Off Veranstaltung gab es interaktive Workshops für alle Lehrpersonen. Unter dem Titel «Wie nah ist zu nah?» führte Karin Iten, Geschäftsführerin der Fachstelle LIMITA, die Lehrpersonen in das Thema ein. Um Risiko- und Krisensituationen wirksam zu begegnen, empfiehlt die Fachstelle die Erarbeitung eines Verhaltenskodex. Handlungsfelder der Prävention sind die folgenden Bausteine (Zitate aus der Webseite der Fachstelle):

  • Wissensmanagement: «Mit Sensibilisierung allein ist noch niemand geschützt. Es braucht den Mut und die Befähigung zu konkreten Handlungsschritten in Risiko- und Krisensituationen.»
  • Personalmanagement: «Täter*innen lassen sich in der Personalauswahl nicht erkennen. Sie lassen sich jedoch abschrecken, indem bereits im Bewerbungsverfahren auf die Massnahmen des Schutzkonzeptes aufmerksam gemacht wird.»
  • Risikomanagement: «Hauptinstrument im Risikomanagement ist der Verhaltenskodex mit konkreten Standards zu Risikosituationen. Er wird immer partizipativ und im Diskurs an der Basis erarbeitet und verankert.»
  • Krisenmanagement: «Krisenmanagement ist Leitungssache – keine Teamsache. Die Meldung an die interne, fallführende Instanz geht vor – auch wenn befürchtet wird, dass Beschuldigten Unrecht getan wird.»
  • Beschwerdemanagement: «Die Schaffung einer internen Meldestelle innerhalb und oder ausserhalb der Linie mit klaren Kompetenzen ist eine wichtige Massnahme – auch im Sinne der Signalwirkung für potentielle Täter*innen.»
  • Partizipation/Ermächtigung: «Niemand kann sich alleine schützen. Wer jedoch im Alltag beteiligt und ermächtigt wird, kann sich bei Machtmissbrauch leichter beschweren.»

Diese Handlungsempfehlungen waren die Grundlage für die gemeinsame Sensibilisierung. In den Workshops wurde klar, dass es im schulischen Alltag Situationen gibt, in denen die Wahrung angemessener Nähe und Distanz besondere Beachtung erfordert. Für diese besonderen Risikosituationen haben wir im Verhaltenskodex unsere Grundhaltungen und Standards definiert, an denen wir uns in orientieren. 
Ein Beispiel: Soziale Medien und Kommunikationsmittel sind im Kontakt mit Schüler*innen auf Themen im Rahmen des Berufsauftrags der Lehrpersonen beschränkt und der Kontakt erfolgt ausschliesslich über schulspezifische Profile. Das bedeutet, dass private Accounts von Lehrpersonen nicht für den Kontakt zwischen Lehrpersonen und Schüler*innen verwendet werden. 
Bei Unsicherheiten oder Vorfällen in diesem Zusammenhang führt der Verhaltenskodex interne und externe Anlaufstellen an, die für Lehrpersonen und Schüler*innen zugänglich sind. Zusätzlich zur Schulleitung sind das unsere Schulpsychologin, unser Schulpsychologe oder die Beratungsstelle Opferhilfe Aargau Solothurn.

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