Das Kunstprojekt «Labyrinth – bis zur Mitte und zurück» wird aufgrund der Corona-Krise nicht in der geplanten Form stattfinden können. Statt auf die Aufführungen in der Klosterkirche Königsfelden in Juni hinzuarbeiten, läuft der Kreationsprozess auf Hochtouren in neuer Form weiter; noch digitaler, doch nicht minder kreativ – mit dem Tanz als Herzstück. Anstelle der öffentlichen Vorstellungen in der Klosterkirche Königsfelden entsteht ein filmisches Dokument unter dem Titel «Tanz des Minotaurus».
Die digitale Plattform www.labyrinth2020.ch, schon lange vor Corona Teil des Projektes, wird als «Making of»-Dokumentation nun erweitert verwendet: Seit März werden alle Tutorials, Lektionen und Video- Einträge publiziert, die während des Lockdown entstehen, und sind allen zugänglich – nicht nur den Mitwirkenden.
Ursprünglich als Pilotprojekt angedacht, wurde die Plattform als dynamisches Modell zur Entwicklung einer progressiven Projektdokumentation entwickelt, die den Kreationsprozess nach aussen offen und zugänglich aufzeigt. Ein virtueller Ort, der einen interdisziplinären, künstlerischen Austausch unterstützt und intrinsischer Motivation Raum bietet.
Im wöchentlichen Austausch und in Form des digitalen Dialogs mit den involvierten Künstler*innen und Lehrpersonen wird der Unterrichtsprozess in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen weitergeführt. Einzelne Fragmente aus allen Kunstsparten werden laufend auf der Plattform «Labyrinth2020.ch» veröffentlicht.
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Des Weiteren erhalten die Jugendlichen, nebst Primarschüler*innen aus Baden auch Studierende der Kantonsschule Wettingen, Live-Online-Tanzunterricht in den Tanzsparten HipHop und Contemporary. Die Musikkompositionen «Labyrinth» von Bàlint Dobozi stehen den Jugendlichen für ihre Aufnahmen zur Verfügung. Sie gestalten kurze Tanzsequenzen zu konkreten Aufgabestellungen oder kreieren in eigener Regie mit der Maske des Minotaurus per Handy kleine Videoclips.
Es fällt in Zeiten des Lockdowns leicht, sich wie der Minotaurus zu fühlen, der im Labyrinth eingeschlossen ist. Hier tanzt sich der Minotaurus frei. Er will sich innerlich befreien vom Eingesperrtsein und drückt seine Gefühle im Tanz aus. Im Online-Unterricht der Kunstfächer lernen die Jugendlichen unter anderem virtuelle Welten zu kreieren, sich selber zu duplizieren, etc. Und vielleicht werden die bereits gebauten, grossen Bühnenbild-Elemente ihren Weg auch noch ins digitale Labyrinth finden.