Vom Cello zu den Bienen: Unser vielseitiger Kollege aus der Fachschaft Instrumentalunterricht wird auf Sommer 2024 als Lehrer pensioniert, engagiert sich aber neu für die Klostergärtnerei. Eine Würdigung für eine reichhaltige Laufbahn auch an der KSWE.
Konrad Jenny, aufgewachsen in einer vielköpfigen Ärztefamilie, kam schon früh im hauseigenen Orchester mit seinen Eltern und Geschwistern mit Musik in Berührung. Nach der Matura an der Kantonschule Baden war denn der Ausbildungsweg auch nicht so leicht zu entscheiden. Der Weg führte über Medizin, Psychologie zur Pädagogik an der HPL in Zofingen. Doch sein einstiges Hobby, das Cello-Spiel, setzte sich durch. Das Musikstudium mit Hauptfach Cello und Nebenfach Klavier in Winterthur und anschliessende Studien in Schulmusik und Dirigieren in Zürich schienen das Richtige für ihn zu sein: Tätig zu sein in der ganzen Breite möglicher Aufgaben im Bereich Musik erfüllte ihn im Berufsleben. Als Schulmusiker unterrichtete er an der Kantonsschule Freudenberg in Zürich, als Cellolehrer hat er über Jahrzehnte in Wettingen Jugendliche auf ihrem Weg der Vertiefung am Instrument sorgfältig begleitet. Seine dirigentischen Fähigkeiten lebte er in der Leitung von Chören in Zürich an der Schule, der Operette Beinwil und natürlich dem Orchester der Kantonsschule Wettingen. Seine warmherzige, geduldige und doch fordernde Art deckte dabei alle Erfahrungs- und Niveaugruppen stets adäquat ab. Im Orchester der KSWE haben wir eine nun über 20-jährige Zusammenarbeit aufgebaut, die uns beide sehr bereicherte und beglückte.
Als Cellist hat Konrad sich stets weitergebildet und sich für neue Strömungen in Pädagogik und Aufführungspraxis interessiert. Es war für ihn eine Selbstverständlichkeit, wieder die Rolle des Schülers im Fach Barockcello einzunehmen, ebenso entdeckte er das Gambenspiel. Unsere Mittagsgespräche vor oder nach den wöchentlichen Orchesterproben waren geprägt von fachlichem Austausch, aber auch vom gegenseitigen Mittragen schwierigerer Momente in persönlichen Bereichen.
Geographisch ist er in den letzten Jahren immer näher zum Kloster gezogen, zuerst in eine kleine Wohnung im Klosterparkgässli und dann zusammen mit seiner Lebenspartnerin in die Wohnung im Langbau. Die Nähe zur Schule ist für ihn ein Gewinn: Die Ruhe im Gebäude am Wochenende, abends oder sogar nachts inspiriert zum stillen Musizieren ganz allein mit dem Instrument. Da ist denn auch das Kloster noch spürbar. Wettingen als Kraftort mit einem (Kloster)-Garten vor der Haustüre hat ihn nach der Pensionierung in Zürich zu einem ganz neuen Betätigungsfeld geführt: Seine Partnerin hat die Imkerei in der Gärtnerei übernommen und er ist zum Imkerassistenten avanciert.
Ich freue mich, dass es meinem Kollegen und Freund Konrad gesundheitlich wieder gut geht und dass er Schritt für Schritt den Weg in einen nächsten Lebensabschnitt gehen kann. Neue Möglichkeiten haben sich bereits eröffnet und ich bin sicher, dass er mit seiner Neugierde und seiner Offenheit für viele Bereiche seinen Alltag neu bestücken wird. Ich freue mich aber auch, ihn das eine oder andere Mal weiterhin an der Schule anzutreffen, über Gott und die Welt zu plaudern.
Die Fachschaft Instrumentalunterricht wünscht ihm von Herzen gute Gesundheit, interessante neue Betätigungen und Lebensfreude.