Campus

Festgestalterinnen und Festgestalter

Interview: Tobias Wiederkehr
Bilder: Roland Herzog

Das traditionelle Sommernachtfest im Klosterpark, kurz Sonafe, wird von einem Komitee, bestehend aus rund 20 Schülerinnen und Schülern und zwei Lehrpersonen, organisiert. Im Interview erzählen drei OK-Mitglieder über ihre Motivation, freiwillig unzählige Stunden in einen Schulanlass zu investieren.

 

Noa (G3D), Elia, (G3E) und Shanna (G3A)

Welche Aufgaben haben Sie im Sonafe-OK übernommen?
Noa: Ich habe die Klassen bei der Konzeptverfassung am Vorbereitungsnachmittag unterstützt und dann auch – zusammen mit anderen OK-Mitgliedern – allen Klassen eine schriftliche Rückmeldung zu ihren Konzepten gegeben. Weiter habe ich die Liste der Altersbändeli für alle Klassen erstellt und am Baunachmittag betreute ich die Materialausgabe. Hier müssen die Schüler:innen mit Bauplänen vorbeikommen und uns erklären, wie viel Material sie benötigen. Auch am Sonafe selbst hätte ich eine Schicht am Infostand gehabt, war dann aber leider krank.

Elia: Ich habe auch Klassen bei der Konzepterstellung geholfen und die Materialausgabe betreut. Zuvor habe ich einen Infobrief an alle Haushalte auf der Klosterhalbinsel verteilt und Eintrittsbändelis verkauft. Dann habe ich in der Woche vor dem Sonafe verschiedene Tragejobs übernommen und war Allrounder, hab mal dies, mal das gemacht. Und natürlich habe ich Lichterketten auf- und abgebaut.

Shanna: Die Lichterketten waren ja ein Fulltimejob (alle lachen), das hat wirklich viele Stunden Arbeit benötigt. Ich habe auch bei den Konzeptabnahmen und Standplatzzuteilung mitgeholfen und Tickets im Brudersaal verkauft. Beim Aufräumen war ich sehr stark involviert und habe bei der Getränkerücknahme mitgearbeitet. Und natürlich erledigt man noch ganz viele kleine Dinge, die halt so anstehen. 

Was motiviert Sie, im Sonafe-OK mitzuarbeiten?
Noa: Gute Frage! Das frage ich mich auch immer mal wieder (alle lachen).

Shanna: Bei mir ist es der Spassfaktor. Etwas gemeinsam – im OK und der Klasse – auf die Beine zu stellen und am Schluss zu sehen, was man gemacht hat, das macht schon mega Spass. Die einzelnen Aufgaben sind ja nicht sehr spassig.

Noa: Ich finde schon!

Shanna: Es kommt sehr darauf an. Es gibt coolere und weniger coole Sachen. 

Noa: (ironisch) Die Lichterketten haben mega Spass gemacht.

Elia: Das Lichterkettenabhängen schon, aber das Aufhängen war harte Arbeit.

Shanna: Die erste halbe Stunde, wenn man herausfinden muss, was man machen muss, macht Spass. Danach wird es eher anstrengend. Richtig gerne habe ich aber die Konzepte der Klasse beurteilt und Rückmeldung dazu geschrieben. Auch der Verkauf der Bändelis ist mir sehr positiv in Erinnerung geblieben. Und natürlich der Morgen danach, wenn man nur drei Stunden geschlafen hat und dann um 11 Uhr weiss, das war’s. Das war schon eine gute Stimmung.

Elia: Ja, das stimmt. Und anschliessend musste ich noch eine Aktivität mit 30 Pfadikindern leiten, das war wirklich sehr anstrengend.

Shanna: Und ich hatte am Morgen nach dem Fest keine Stimme mehr für die nächsten drei Tage. Auch der Aufbau der Festeingänge mit einer ersten Klasse hat mir Spass gemacht.

Noa: Ich organisiere einfach gerne und habe gerne den Überblick. Ich mag es zu planen und wenn man am Schluss sieht, was man geleistet hat. Und es ist auch schön zu sehen, dass das, was wir als Team geleistet haben, auch anderen Freude bereitet.

Elia: Für mich ist es eine angenehme Ergänzung zu anderen organisatorischen Aufgaben in der Pfadi, bei denen ich meist Organisator bin. Bei der Arbeit fürs Sonafe kann ich einfach mal machen – zwei Stunden lang Lichterketten aufhängen kann ganz erholsam für den Geist sein. 

Noa: Das sehe ich auch so. Und man kann mal etwas für die Schule machen, das man komplett selbst gewählt hat. Das Sonafe-OK ist ja etwas, das ich freiwillig mache und bei dem ich auch selbst entscheiden kann, welche Aufgaben ich erledigen möchte. Ja, selber Entscheide zu fällen, macht Spass.

Elia: Ich finde es auch schön, dass das Ganze wie eine grosse To-do-Liste ist. Man kann eine Aufgabe definitiv abschliessen, es geht nicht immer weiter. Das Resultat am Schluss zu sehen und zu wissen, hey, das haben wir zusammen gemacht, das schweisst einfach zusammen.

Mit welchen Herausforderungen wurden Sie als OK-Mitglieder konfrontiert?
Shanna: Ich organisiere dieses Jahr das erste Mal die zentrale Getränkeausgabe und hatte zu Beginn das Gefühl, überhaupt keine Übersicht zu haben. Nun habe ich aber mit der ehemaligen Schülerin, die das bislang gemacht hat, telefoniert und weiss schon deutlich mehr. Ich kann aber noch schlecht einschätzen, was bei dieser Aufgabe alles auf mich zukommt. Das ist herausfordernd.

Noa: Ich mache insbesondere am Baunachmittag sehr viel Verschiedenes und da ist es anspruchsvoll, den Überblick zu behalten und nichts Wichtiges zu vergessen. Herausfordernd ist es auch, Hilfe zu holen, wenn man eine Aufgabe übernommen hat, aber merkt, dass man keine Zeit hat oder es viel länger dauert, als geplant. Es gibt schon ein paar OK-Mitglieder, die Mühe haben, um Hilfe zu fragen und sich deshalb überarbeiten.

Elia: Ja, genau das finde ich auch eine Herausforderung. Ich halte jeweils durch, brauche aber danach recht viel Erholung und ich habe Mühe abzugeben.

Noa: Ich glaube, dass ich das besser kann. Auch wenn ich einen Fehler gemacht habe, kann ich stets zum gesamten OK gehen und sagen, dass ich da einen Fehler gemacht habe und dann hilft das ganze Team mit, um den Fehler auszubügeln.

Shanna: Ja, der Teamwork-Aspekt im OK ist wichtig und schön.

Elia: Es ist ganz wichtig zu spüren, dass wir ein Team sind, das funktioniert und Probleme gemeinsam löst. Das entlastet. Für mich ist es manchmal herausfordernd, dass wir OK-Mitglieder relativ wenig Wertschätzung von den Klassen erhalten.

Noa: Das stimmt. Es kommen dann schon manchmal so abschätzige Sprüche wie: «Ah, du bist im Sonafe-OK, aha…»

Elia: Ja, genau, dann heisst es wieder: «Ja, wegen euch müssen wir wieder…» Aber ich finde das auch nicht so tragisch, denn am Schluss haben die meisten doch Freude am Sonafe.

Noa: Ich glaube, die meisten Schülerinnen und Schüler sind sich nicht bewusst, wie viel Arbeit hinter dem Sonafe steckt. Dass wir nicht einfach herumsitzen und die Chefs raushängen lassen, sondern dass auch bei uns viel Arbeit dahintersteckt.

Elia: Ja, und wenn wir etwas sagen, dies auch meistens Sinn ergibt…

Noa: … und besprochen wurde im OK.

Wie haben Sie Ihre Klasse beim Sonafe-Aufbau erlebt?
Shanna: In der zweiten Klasse hatten wir lange und mühsame Diskussionen in der Klasse. Beim nächsten Mal hat unsere Klasse viel früher angefangen mit der Planung. Da wir ein Standmotto hatten, hinter dem alle standen, war die Klasse viel motivierter und so haben uns die Vorbereitung stark zusammengeschweisst.

Noa: Die Vorbereitung hat auch bei uns die Vorfreude der Klasse gesteigert. Mich überraschte, dass sich Leute beteiligt haben, die sich ansonsten nicht so im Unterricht einbringen. Dieses miteinander Arbeiten, auch zusammen Spass zu haben neben der Schule, das war ein schönes Erlebnis. Zuvor hatten nur wenige je einen Akkuschrauber in der Hand, aber alle haben das gelernt und hatten Spass daran. Man lernte so auch viele Dinge, die man im Alltag brauchen kann, aber ansonsten in der Schule nicht lernen würde. Und natürlich war es dann schön, am Sonafe das Resultat der Arbeit zu sehen.

Shanna: Das sehe ich ähnlich. Viele aus unserer Klasse haben stärker die Vorbereitungen in Erinnerung als das Sonafe selbst. Ich weiss noch, wie viele sich in ihrer Freizeit engagiert haben, noch vor der Schule Plakate gemalt oder Instagram-Videos produziert haben.

Elia: Ich fand aber auch das Fest als solches sehr cool. Vor allem erinnere ich mich sehr positiv an unsere letzte Schicht. Wir hatten einen Pastastand und waren total ausgeschossen und haben deshalb einfach zusammen Musik gehört.
 

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