Interdisziplinäre Spezialwoche (ISW) mit den Themen «Physikbücher für Kinder» und «adaptive Sonnenbrillen»
In der ISW der Kantonsschule Wettingen werden Lehrpersonen verschiedener Fachrichtungen gemischt und jeweils einer Klasse zugeteilt.
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Dieses Jahr beschloss die Klasse G3B, begleitet von der Physiklehrerin Maria Samaras sowie den Sprachenlehrern Marianna Secreti und Miguel Conde, Physikbücher für Kinder in zwei Sprachen zu erstellen. Als Immersionsklasse hatten die Schüler und Schülerinnen die Wahl zwischen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. In Dreiergruppen widmeten sie sich einer Reihe physikalischer Themen wie Spiegel, Regenbogen, Laser, Polarlicht, optische Täuschungen, Doppler-Effekt und Satelliten. Die meisten Gruppen entwickelten Geschichten mit Figuren, die sie sowohl schrieben als auch illustrierten. Die Gruppe, die sich mit den optischen Täuschungen befasste, erarbeitete ein naturwissenschaftliches Buch, worin die physikalischen Phänomene erklärt wurden.
Am ersten Tag der ISW besuchte die Klasse G3B das Technorama in Winterthur, um sich intensiv mit ihren gewählten Themen auseinanderzusetzen und sich von verschiedenen Experimenten inspirieren zu lassen. Besonders begeistert waren die Schüler vom Skills Park, einer einzigartigen Sport- und Freizeitanlage in der Schweiz, in der sie sich mit Freude bewegten und Sport trieben.
Während der Woche vertieften die Schülerinnen ihr Wissen durch selbst konzipierte Experimente. Am Ende der Spezialwoche präsentierten sie ihre Arbeiten. Sie lasen ihre selbst illustrierten Bücher vor, projizierten die Zeichnungen an die Leinwand und erklärten das angeeignete physikalische Wissen. Das Büchlein «Die Laser-Party» zeigt eine Party von Photonen und Elektronen und erklärt Kindern ab zehn Jahren, warum sie nicht mit Lasern spielen sollten. Es wird beschrieben, wie ein Laser funktioniert, wofür er verwendet wird und warum er gefährlich für Augen und Haut ist. In «Anna and the Ambulance» wird der Doppler-Effekt kindgerecht erklärt; warum die Tonhöhe der Sirene höher wird, wenn der Krankenwagen sich nähert, und tiefer, wenn er sich entfernt. «Paplito discovers the rainbow» zeigt kleinen Kindern, wie ein Regenbogen entsteht. Diese physikalischen Kinderbücher helfen auch Erwachsenen, alltägliche physikalische Phänomene besser zu verstehen.
Die Klasse G2D hingegen widmete sich der Konstruktion adaptiver Sonnenbrillen. In ihrem Arbeitsjournal schrieb eine Gruppe: «Wäre es nicht grossartig, wenn sich eine Sonnenbrille den Umgebungsbedingungen anpassen könnte?» Also eine Brille entstünde, die vor zu hellem Lichteinfall und damit vor Blendung bei der Tunnelausfahrt schützen könnte? Dieses Projekt entstand aus dem Wunsch, eine neuartige Brille zu entwickeln, die sich an unterschiedliche Lichtverhältnisse anpasst. Diese Brille, beliebt bei Weltcup-Skifahrern, dunkelt bei starker Sonneneinstrahlung ab, bleibt jedoch bei geringer Sonneneinstrahlung klar. Im Rahmen des Projekts untersuchten die Schüler und Schülerinnen, wie eine solche Brille auf verschiedene Bedingungen reagiert und wie ihre Funktion optimiert werden kann. Der Physiklehrer Patrick Perucchi stellte das vorgefertigte Glas und einen Sensor der Schweizer Firma «Optrel Sports AG» der Marke «react» zur Verfügung, die sich auf adaptive Technologien spezialisiert hat. Während der Sonnenkollektor und das Brillenglas von der Firma geliefert wurden, stellten die Schüler das Gestell und die Bügel selbst her.
Die Ergebnisse der Woche zeigen eindrucksvoll, was durch gute Teamarbeit erreicht werden kann. So übten sich die Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Wettingen zusammen mit ihren interdisziplinären Lehrerteams darin, «komplexe Probleme zu lösen und Innovationen voranzutreiben» wie Ginni Rometty festhält.